Pressemitteilungen
Am 24. Januar 2025 findet in München die 46. Verleihung des Bayerischen Filmpreises statt. Den Preis als „Beste Darstellerin“ erhält in diesem Jahr Jella Haase für ihre Rolle in „Chantal im Märchenland“. Für seine Rollen in den drei Filmen „Der Buchspazierer“, „Der Spitzname“ und „Ein Fest fürs Leben“ erhält Christoph Maria Herbst den Preis als „Bester Darsteller“.
Staatsminister Dr. Florian Herrmann: „Der Bayerische Filmpreis steht für die herausragende Kreativität unserer Filmschaffenden. Dieses Jahr hat die Jury zwei Namen ausgewählt, die für ganz großes deutsches Kino stehen: Jella Haase begeistert mit der Rückkehr in ihre Kult-Rolle als Chantal und ihrem facetten- und nuancenreichen Spiel wieder ein Millionenpublikum. Christoph Maria Herbst glänzte 2024 in gleich drei großen Produktionen. Dabei verkörperte er jeweils sehr unterschiedliche Charaktere und machte sich jede dieser Figuren mit all ihren Tiefen und Untiefen mit eindrucksvoller Präzision künstlerisch zu eigen. Damit stehen Jella Haase und Christoph Maria Herbst für herausragende Schauspielkunst und beste Unterhaltung im Film. Herzlichen Glückwunsch!“
Begründung der Jury für Jella Haase
Es gibt erfolgreiche Schauspielerinnen, die in einem Film die Rolle ihres Lebens spielen und immer damit verbunden bleiben. Und es gibt Schauspielerinnen, die so vielseitig und wandlungsfähig sind, dass sie jede Rolle zur Rolle ihres Lebens machen. Jella Haase besitzt diese Fähigkeit und sie ist nicht nur deshalb ein Phänomen: ihr facetten- und nuancenreiches Spiel in sämtlichen Genres begeistert immer wieder aufs Neue.
Ihre Verkörperung der Schülerin Chantal in der „Fuck ju Göhte“ Reihe brachte sie auf der Erfolgsleiter an die Spitze! Kein Wunder also, dass Autor und Regisseur Bora Dagtekin seine Figur Chantal in ein modernes Märchenland verzaubert, in dem Jella Hase buchstäblich alle Register ihrer Schauspielkunst ziehen darf: freche Göre ohne Lebensplan, überzeugende Romantikerin oder wilde und selbstbestimmte Kämpferin. Jella Haase beeindruckt durch ihr pointenreiches und körperlich herausforderndes Spiel, zeigt eindrucksvoll wie sie dank perfekter Mimik, Gestik, Bewegung und Sprache ihre Figur in jeder Nuance für die große Leinwand erobert. Dabei bleibt die Spielfreude in jeder Szene spürbar und überträgt sich auf uns -ihr staunendes Publikum. Diesmal hat sie sogar die Gebrüder Grimm sprachlos gemacht und das ist unbedingt eine erneute Auszeichnung wert.
Begründung der Jury für Christoph Maria Herbst:
Blitzende Augen, ein verschmitzt-vorsichtiges Lächeln, ein kleiner böser Blick, ein Räuspern … so sparsam und zurückhaltend begegnet uns Christoph Maria Herbst in diesem Jahr in gleich drei Filmen, die der Jury vorlagen: „Ein Fest fürs Leben“, „Der Buchspazierer“ und „Der Spitzname“.
Drei sehr unterschiedliche Filme, was sie eint ist das Genre „Unterhaltung“ – oft und gern geschmäht und dennoch so wichtig für das Kino und den Zuschauer, für Herz, Bauch und Hirn.
Charaktere wie der Familien-Stinkstiefel aus „Der Spitzname“, der bemüht-überforderte Wedding-Planner aus „Ein Fest fürs Leben“, aber auch der zunächst eher misanthropisch-melancholische „Buchspazierer“ scheinen Herbst auf den Leib geschrieben. Aber die Wahrheit ist, er eignet sich all diese Figuren künstlerisch an. Er erspielt sich die sichtbare Oberfläche seiner Rollen, indem er deren Tiefen und Untiefen mitgestaltet, etwa wenn Blicke und Körpersprache mehr über eine Figur aussagen als der gesprochene Text. Sein dezentes Spiel ist ausgesprochen intensiv – diesen scheinbaren Widerspruch löst Herbst nuanciert auf, indem er Menschen gestaltet, nicht auf bestimmte nur scheinbar unterhaltsame Klischees verkürzte Abziehbilder der Wirklichkeit. Herbst glänzt in diesen drei Filmen in seiner Verkörperung doch recht unterschiedlicher Charaktere – herzwärmend als vereinsamter älterer Mann, für den das Leben scheinbar nichts mehr bereithält, den aber die Begegnung mit einem 9jährigen Mädchen ins Leben zurückführt, oder als eigentlich routiniert-abgeklärter Event-Manager, dem doch Schritt für Schritt alles entgleitet und auf ein Debakel zusteuert, und schließlich im Ensemblefilm „Der Spitzname“ als stets scharfzüngiger Spielverderber.
Dass die leichte Form so schwer sein kann, ist eine Binsenweisheit – dennoch sei es hier noch einmal gesagt: Leichtes, Lustiges, Fröhliches und auch Melancholisches so vielschichtig zu gestalten, dass die jeweiligen Gegenpole immer mitklingen, auch im Leichten sowohl die Tiefe als auch die Tiefen des Lebens spürbar sind – das ist die Kunst der Unterhaltung. Dafür steht Christoph Maria Herbst.
Der Bayerische Filmpreis wird seit 1979 vergeben. Er zählt zu den renommiertesten und bestdotierten Auszeichnungen in der deutschen Filmbranche. Der Bayerische Filmpreis ist mit Preisgeldern von insgesamt 300.000 Euro dotiert und wird in elf Kategorien auf Vorschlag einer zwölfköpfigen Fachjury vergeben. Der Preis für die „Beste Darstellerin“ und den „Besten Darsteller“ ist jeweils mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro dotiert.
Mitglieder der Jury 2024 sind: Mychael Berg, Daniel Curio (Vorsitz), Dorothee Erpenstein, Stefan Feldmann, Dr. Ulrike Frick, Carlos Gerstenhauer, Prof. Dr. Barbara Gronau, Michael Hilscher, Dr. Patrick Hörl, Prof. Michaela Kezele, Christian Pfeil, Prof. Bettina Reitz.
Die Bayerischen Filmpreise 2024 werden im Rahmen einer festlichen Gala im Münchner Prinzregententheater am Freitag, 24. Januar 2025, um 19.00 Uhr, verliehen. Die Verleihung wird um 22.05 Uhr im BR Fernsehen ausgestrahlt. Bereits ab 19 Uhr sind Bilder vom Roten Teppich und die Preisverleihung in der ARD Mediathek zu sehen. Am Samstag, 25. Januar 2025, um 23.35 Uhr strahlt 3sat eine Zusammenfassung aus.
-
BAYERN | DIREKT:
Wir beantworten Ihre Anliegen gerne – telefonisch unter
089 12 22 20*oder per E-Mail an
direkt@bayern.deoder über das Kontaktformular
Montag bis Donnerstag von 08:00 bis 18:00 Uhr und Freitag von 08:00 bis 16:00 Uhr.